Kids teaching Kids
Im Mai 2019 haben wir das Projekt „Kids teaching Kids“ (Arbeitstitel) gestartet. Die Idee zu diesem neuen Projekt ist im Rahmen des Projektes „Laptops für Sansibar“ entstanden. Auf Sansibar haben wir eine öffentliche Schule und eine private Nachhilfeeinrichtung mit Computern und Schulmöbeln ausgestattet und im Mai 2018 persönlich vor Ort übergeben.
Lehrern der beiden Schulen äußerten dabei den Wunsch nach Austausch mit deutschen Schulen und Kindern. Aus diesen Überlegungen ist nun die Idee zum Projekt „Kids teaching Kids“ entstanden.
Im Projekt „Kids teaching Kids“ erstellen Kinder irgendwo auf der Welt Lernvideos für andere Kinder irgendwo auf der Welt. Diese werden auf einer noch zu schaffenden Webseite gesammelt und dem Rest der Welt zur Verfügung gestellt.
Die Idee ist, dass Kinder in kleinen und kurzen Tutorials anderen Kindern zeigen, was sie können und vor allem wie andere das selbst erlernen können. Dies können zum Beispiel Spiele sein, traditionelle Tänze, Fußballtricks, Zaubertricks, wie man sein Lieblingsessen kocht, ein Lied auf einem Instrument spielt, wie man ein Feuer anmacht, wie man Geschirr spült, ein Huhn schlachtet, mit Henna malt und vieles mehr. Es geht also um die Schaffung eines „Youtube-Geographics“ von Kindern für Kinder.
Aktuell arbeiten wir weiter am Konzept und erstellen die Webseite zum Projekt. Im August 2019 wird die Projektleiterin Daniela Laetsch nach Sansibar fahren und dort mit einer Pfadfindergruppe die ersten Videos für das Projekt drehen. Die Attraktivität des Projektes inspiriert unsere anderen Partner in den verschiedenen Ländern der Welt als auch in Deutschland zu eigenen Ideen und zu ersten Zusagen, mit Kindergruppen ebenfalls Videos erstellen zu wollen. Das Projekt nimmt also bereits jetzt Fahrt auf.
Mit dem Projekt wollen wir Kinder aus der ganzen Welt zusammen bringen und eine eigene Community bilden, die Einblicke in das Leben der Kindern in den unterschiedlichen Erdteilen ermöglicht. Lernen und Lehren, Geben und Nehmen, über das Internet lernen, sich weltweit austauschen und Verantwortung übernehmen für die eigenen Zukunft sind das Ziel.
Die Kinder und Jugendlichen werden dabei spielerisch für das Thema Bildung und insbesondere auch das Fremdsprachenlernen sensibilisiert. Jeder der ein Video erstellt, muss sich mit der Frage auseinander setzen, in welcher Sprache das Video denn erscheinen soll, so dass es Kinder in anderen Erdteilen auch verstehen können. Mit jedem Video muss dieses Problem erneut gelöst werden.
Hinzu kommt das Erlernen des kreativen und produktiven Umgangs mit den digitalen Medien und der Technologie. Es ist wohl ein weltweites Phänomen, dass Kinder und Jugendliche (als auch Erwachsene) mit der Verwendung von Mobiltelefonen und Co Medien vor allem sehr stark konsumieren. Bei „Kids teaching Kids“ ist Kreativität gefragt und das Handy oder auch der Computer ist als digitales Werkzeug gefordert, mit welchem man umgehen lernen muss. Es geht also darum, anderen etwas beizubringen und selbst zu lernen.
Die Kinder und Jugendlichen erhalten die Gelegenheit und die Möglichkeit sich mit eigenen Fähigkeiten zu präsentieren. Das schafft Selbstvertrauen und zeigt ihnen, dass sie einen Beitrag für die Entwicklung der Welt leisten und ggf. darauf Einfluss nehmen können.
Durch das Projekt werden Skills vermittelt, die zukünftig relevant sind. Das sind zum einen die technischen Skills, die man erwerben muss, um die Technologie zielgerichtet einzusetzen und zu verwenden. Zum anderen ist es aber vor allem auch die Erfahrung, dass man über das Internet recht einfach und oft kostenfrei Dinge lernen kann. Einmal zur konkreten Lösung von Problemen im aktuellen Projekt, aber gerade in den technischen Bereichen auch weit darüber hinaus. Wenn zum Beispiel jemand Programmierer oder Webentwickler werden möchte, kann er sich mit kostenfreien Angeboten im Internet eine Basisausbildung erarbeiten. Diese Möglichkeiten aufzuzeigen ist das Ziel der Omni-Academy. „Kids teaching Kids“ ist damit ein erster Schritt, der Kindern und Jugendlichen die Chancen des Lernens näher bringt.
Die nächsten Schritte sind die Fertigstellung der Webseite und spätestens im August die Produktion erster Videos. Sobald die Webseite steht, nehmen wir den Kontakt zu bestehenden und ggf. auch neuen Partnern auf um die Idee zu verbreiten. Das geäußerte Interesse ist groß und es wird spannend werden, was sich in dem Projekt noch ergibt.
Update: November 2019
Leider ist unsere Projektleiterin aus gesundheitlichen Gründen vorerst abgesprungen und wir müssen schauen, wie und vor allem wann wir das Projekt fortsetzen können. Die Rückmeldungen von unseren Partnerorganisationen sind so positiv, dass es Schade wäre, das Projekt einstellen zu müssen.